Song Nr. 3 „Riese“
Ich spielte dieses Jahr auf einem Festival im australischen Staat Victoria. Später war ich damit betan, eine open stage zu hosten und einige meiner Songs zu spielen. Daraufhin sprach mich eine Frau an, die sich selbst als Māori vorstellte. Sie wollte unbedingt wissen, was dieser eine Song zu sagen hatte. Da ich auf Deutsch das Ding performierte, hatte sie natürlich keine Ahnung. Ich erzählte ihr dass ich „Riese“ am Hang des Berges Mt. Taranaki geschrieben hatte. Windstill und einsam zogen die Wolken unterhalb vorbei, man konnte den Ozean blass in 30km Entfernung sehen und war doch ganz in den eigenen Sinnen verschwunden. Der Berg und seine Kraft auf die Menschen dort. Die Māori dort verehren ihn noch immer auf eine sehr spirituelle Weise. Den Gipfel besteigt man nicht, aus Respekt. Ich schrieb eine englische Version, nahm sie auf und schickte sie aus Adelaide der Frau. Stolz bin ich darauf, dass ich im Text, den ich vor 5 Jahren schrieb genau diese Dinge erfasste, die die Māori dieser Gegend ähnlich wertschätzen. So aus dem Bauch heraus. Dass sich so eine Geschichte irgendwie so wiederfindet, das erwartete ich nicht. Den Zufall denkt sich keiner aus.
Der Berg und die Welt dort. Mit aller Eiseskraft, dem Wind und der Gefahr. Alles rein in das Geklampfe und die Produktion. Und wehe einer fragt nach Dur oder Moll.