Seit ein paar Tagen bin ich in einer gütigen Adresse in Erfurt untergekommen. Angekommen, ausgeruht. Dann der ‚dramatischste‘ Akt des Tages: Unten am Auto die Ausrüstung angeschaut. Das heißt dann sechs Mal schwer bepackt bis in die Dachetage. Ok. Wirklich? Ok. Los.
Nach weniger als gefühlter Zeit hatte ich alles oben und schaute nach einem guten Arbeitsplatz. Ich möchte, während ich Gitarre spiele, gut an die Regler herankommen, ohne aufzustehen. Tatsächlich würden einige Bekannte bei diesen Worten die Augen rollern aber die Bequemlichkeit ist nur scheinbar. Es geht um einen zügigen Arbeitsablauf, der keine Inspiration aufsaugt. Muss ich ein Instrument weglegen, nur um ein paar Einstellungen zu ändern, stört das den kreativen Prozess.
Nach etwa zwei Stunden war Hochtragen, auspacken, aufbauen, checken, einstellen beendet. Es war bereit. Liegenlassen, Papier, Füller. Liste. Was tun? In der Wohnung steht ein Klavier, davon wusste ich gar nichts, nun, am Dienstag ist es mit die beste Unbekannte, die hier eine musikalische Rolle spielt.
Über allem thront das Dachgeschoss des Altbaus. Direkt unter dem Himmel ist ein Abend magisch. In den winkeligen Ecken des Ausbaus unter dem Dach entstehen Fragezeichen, daraus Inspiration. Dazu kommt der Respekt vor dem Rückzugsort einer Familie. Das hier ist Wert, Gesellschaft, Frei-Raum. Und spielt eine Rolle in jedem Gitarrenton.
Nun, am Dienstag, fand ich einen Arbeitsmodus. Blitzarrangements. Es entstehen lose Versionen dieser Songs in fast gleicher Instrumentation. Die Räumlichkeit der Wohnung gelangt in die Aufnahmen. Kurz komponiertes zu Songs, die viele schon alt sind. Es konnte nicht besser kommen.