Erschienen Anfang Januar im Lokalteil der Lausitzer Rundschau:
Happy New Year!
Woodford- das größte australische Festival neigt sich seinem Ende und ich bin aus dem Häuschen! Zwischen baumbewachsenen Hügeln liegt das Tal, in dem seit einer Woche das Leben tobt. An jedem Baumstumpf spielen Musiker von der ganzen Welt atemberaubend gut. Ich habe kaum Zeit zum Verschnaufen, spiele fast den ganzen Tag. Neulich etwa: Ich wache 6:00 Uhr in drückender Hitze auf. Schnappe Sonnenbrille, -Hut und – Creme und hechte mit dem Bass zu einer Probe. Danach kurzes Frühstück, nächste Probe. 12:00 Uhr zeigt das Thermometer 40 Grad. Ich ächze. Kurz darauf stehen zwei Stunden Konzert an. Schwitzend gehe ich danach hinter die Bühne- Ach hey Gotye! Das ist doch ‚Somebody That I Used To Know‘. Mit einem Lächeln freue ich mich über die Begegnung und werde den weltbekannten Musiker noch ein paar Mal treffen. Ich erhole mich gegen 17:00 Uhr im Schatten etwas und spiele mit gerade zufällig getroffenen Musikern schönste improvisierte Stücke. Halb zehn bis um Mitternacht dann der nächste Auftritt. Da erscheint plötzlich ein indonesischer Musiker, der Elemente von Schlagzeug, einer E- Gitarre und einem Didgeridoo zu einem einzigen Instrument zusammengebaut hat. Aus Bambus. Da fällt der Mund auf und gleich springe ich gemeinsam mit ihm und weiteren Musikern auf die Bühne. Einzählen und los! Das klingt alles so hektisch? Ja, hier weiß ich nie, was hinter der nächsten Ecke tolles wartet!